Ob zum kontrollierten Be- und Entgasen von Hausanschlussleitungen/Versorgungsleitungen, dem sicheren Entleeren von LPG-Tanks oder der Verbrennung von Wasserstoff: Unsere Mobilen Gasfackeln S, M und L bieten passende Lösungen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu mobilen Gasfackeln, Details, Unterschieden sowie den Anforderungen aus der neuen EU-Methanemissionsverordnung.

Welche Rolle spielt die EU-Methanverordnung beim Abfackeln?

Die EU-Methanverordnung, offiziell als Verordnung (EU) 2024/1787 verabschiedet, zielt darauf ab, Methanemissionen im Energiesektor zu reduzieren. Ein zentrales Element der Verordnung betrifft den Einsatz von Ausbläsern und Fackeln im Gassektor. Das routinemäßige Abblasen vom Methan wird hierdurch verboten und auch ein Abfackeln ist nur unter Beachtung von strengen Anforderungen zulässig. Neben den Ausgangsanforderungen (technisch ist es nicht möglich, das Gas umzupumpen; es liegt ein Störfall vor, etc.) werden auch erhöhte Anforderungen an das Fackel-Equipment gestellt. Um Emissionen zu reduzieren, müssen Restgase kontrolliert abgefackelt und ebenso dokumentiert werden. Unsere Gasfackeln (zur Dokumentation inklusive unseres OLLIs) erfüllen diese Anforderungen und tragen so zu einer hohen Effizienz und einem sicheren Einsatz der Fackeln im Betrieb bei!

Warum ist die Bauhöhe der Gasfackel nicht entscheidend?

Dank der integrierten Verbrennungstechnik der Mobilen Gasfackeln entsteht keine unkontrollierte Gaswolke, so dass die Notwendigkeit einer spezifischen Bauhöhe entfällt. Im Falle der Mobilen Gasfackel S und M können erhöhte Plattformen für einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt genutzt werden. Die Mobile Gasfackel L mit einer Höhe von mehr als 2 Metern bringt diesen Aspekt aufgrund der Bauweise bereits mit.

Was bedeutet H2 ready?

Mit dem geplanten und zunehmenden Einsatz von Wasserstoff in der Versorgerbranche, steigen die Anforderungen an eine sichere Abfackeltechnologie. Unsere Gasfackeln sind auf Wasserstoff und Wasserstoffbeimengungen wie folgt ausgelegt:

Die Mobilen Gasfackeln S, M und L sind allesamt für die Verbrennung von 100 % Wasserstoff (H2) geeignet. Messungen und Dokumentationen sind für Beimischungen von bis zu 30 % Wasserstoff möglich.

Diese Flexibilität ermöglicht den Einsatz unserer Fackeln in unterschiedlichsten Szenarien und erfüllt sowohl heutige als auch zukünftige Anforderungen.

Welches Fackelmodell hat welchen Durchsatz bzw. wie lange dauert ein Abfackelvorgang?

Der Volumenstrom bzw. Durchsatz unserer Mobilen Gasfackeln hängt stark vom Druck in der Leitung, von der Gas Art und vom Modell der Gasfackel ab:

  • Mobile Gasfackel S: ca. 8 Nm³/h Methan bei 1 bar Druck
  • Mobile Gasfackel M: ca. 40 Nm³/h Methan bei 1 bar Druck
  • Mobile Gasfackel L: ca. 800 Nm³/h Methan bei einem Eingangsdruck von über 2 bar (vor dem Druckminderer)

Die Dauer eines Abfackelvorgangs bei z.B. der Entspannung einer Rohrleitung hängt von dem gewählten Fackelmodell, dem Rohrleitungsvolumen und dem Leitungsdruck ab. Für eine präzise Berechnung der Abfackeldauer empfehlen wir unsere Esders Connect App. Unter den Tools befindet sich der Rechner für die Abfackeldauer. Dieser berechnet die minimale Abfackeldauer bei Angabe der Rohrdimension, -länge, sowie des Start- und Zieldruckes.
(Derzeit werden die Zeiten für die Fackeln S und M ausgegeben, die Fackel L folgt zu einem späteren Zeitpunkt.)

Was mache ich bei hohem Druck im Netz?

Unsere Mobilen Gasfackeln sind für den Einsatz in verschiedenen Druckbereichen ausgelegt. Bei hohem Druck, beispielsweise in Leitungen mit 25 bar, ist eine vorherige Druckreduzierung erforderlich. Dies kann durch geeignete Reduzierstrecken oder mobile Verdichter erfolgen, um den Druck auf ein für die Gasfackel geeignetes Niveau zu senken. Gleiches Vorgehen gilt für Leitungen mit 60 oder 100 bar.

Wofür benötigt man beim Abfackeln eine Flammenrückschlagsperre?

Die Flammenrückschlagsperre (oder auch Flammendurchschlagsicherung) ist ein essenzielles Sicherheitselement jeder unserer Gasfackeln. Sie verhindert, dass sich eine Flamme durch die Fackel zurück in die Rohrleitung oder den angeschlossenen Tank ausbreitet, was andernfalls zu einer gefährlichen Deflagration und im Weiteren zur Detonation führen könnte. Wir haben standardmäßig in jeder unserer Mobilen Gasfackeln eine passende Flammenrückschlagsperre verbaut.

Die Wirkungsweise haben wir in diesem Blogbeitrag ausführlich erklärt.

Warum sind unsere Mobilen Gasfackeln S und M so kompakt?

Unsere Gasfackeln sind so konzipiert, dass sie wirklich mobil und vielseitig einsetzbar sind. Es war uns hierbei wichtig, einen unkomplizierten Aufbau und einen angenehmen Transport zu ermöglichen. Wir haben die Möglichkeit, die Gasfackeln S und M im handlichen Koffer mit dem benötigten Zubehör mitzunehmen. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sich die Fackeln so überall aufbauen, wo sie benötigt werden. 

Lassen sich mit unseren Gasfackeln auch Kältemittel verbrennen?

Ja, auch das Abfackeln von Kältemitteln wie R290: Propan oder R600/R600a: Butan ist problemlos möglich. Bei diesen Kältemitteln stellt ein unverbranntes Abblasen eine Gefahr für Außenstehende dar, da die hochentzündlichen Gaswolken dabei unkontrolliert entweichen. Kontrolliertes Abfackeln dieser Gase trägt zur Sicherheit von Mensch und Umwelt bei.

Ein Abfackeln von anderen Kältemitteln wird nicht empfohlen, da hierbei gesundheitsgefährdende und auch z.T. krebserregende Verbindungen entstehen können. Diese Kältemittel müssen deutlich aufwendiger gesammelt und gesondert entsorgt werden!  

Die Abbildung zeigt die Mobile Gasfackel M.

Kann man mit unseren Gasfackeln auch Hausanschlüsse sicher außer Betrieb nehmen?

Ja, mit der Gasfackel S lassen sich Hausanschlüsse einfach außer Betrieb nehmen. Der größere Durchsatz der Fackel M kann bei Hausanschlüssen allerdings dazu führen, dass der Strömungswächter auslöst. Für diese Anwendung empfehlen wir daher die Kombination der Fackel M mit dem passenden EPDM-Schlauch und einem speziellen Adapter. Über diesen Aufbau wird ein Hausanschluss sicher in einen gasfreien Zustand überführt.

Weiteres Zubehör und Informationen finden Sie stets im Fuße der jeweiligen Produktseite.

Wann ist eine Feuerwehranmeldung erforderlich?

Die Notwendigkeit einer Feuerwehranmeldung beim Einsatz einer Mobilen Gasfackel hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Standort, die Menge des abgefackelten Gases und die lokalen Vorschriften.

Abhängigkeit von regionalen Vorschriften
In Deutschland gibt es keine einheitliche gesetzliche Regelung, wann eine Feuerwehr zwingend informiert werden muss. Vielmehr sind die kommunalen Feuerwehren und Behörden zuständig, was bedeutet, dass in jeder Stadt oder Gemeinde unterschiedliche Regelungen gelten können. Daher ist es ratsam, sich vorab bei der örtlichen Feuerwehr oder dem zuständigen Ordnungsamt zu erkundigen.

Gasmenge und Druck als entscheidende Faktoren
In vielen Regionen gilt: Je höher der Gasdruck und die abgefackelte Gasmenge, desto wahrscheinlicher ist eine Meldepflicht. Besonders bei hohen Drücken oder größeren Mengen Methan kann eine Anmeldung erforderlich sein.

Standort des Abfackelns

  • In Wohngebieten oder in der Nähe sensibler Infrastruktur (z. B. Schulen, Krankenhäuser) verlangen viele Gemeinden eine Anmeldung, um mögliche Fehlalarme zu vermeiden.
  • In Industriegebieten oder auf Betriebsgeländen mit eigenen Sicherheitskonzepten ist eine Anmeldung oft nicht notwendig.

Innovativ und sicher mit Esders

Mobile Gasfackeln bieten eine effiziente, sichere und umweltfreundliche Lösung, um Methanemissionen zu reduzieren und erfüllen die Anforderungen der EU-Methanverordnung. Mit fortschrittlichen Sicherheitsmerkmalen und der Möglichkeit, unterschiedliche Gase und Gasgemische zu verbrennen, sind unsere Gasfackeln Lösung und Erleichterung für die Versorgungs- und Rohrleitungsbranche.