Haben Sie die Ausrüstung, wie im ersten Teil unseres Anwendungsbeitrags beschrieben, eingerichtet, die erforderliche Messtechnik angeschlossen und entsprechende Komponenten vor Inbetriebnahme gespült, führen Sie die nächsten Schritte am smart memo aus.
Eingabe der Rohrdaten und Prüfungs-Parameter im Menüpunkt W 400 Kontraktionsverfahren
Geben Sie über die Eingabemaske die Rohrdaten und den gewünschten Prüfdruck ein. Setzen Sie den Auswahl-Parameter „MPP ferngesteuert“ auf „Ja“, damit die MPP in den Druckaufbau- und Druckhaltungsphasen des Prüfablaufs vom smart memo gesteuert wird.
Nach Setzen des Nullpunktes des Drucksensors (Nullpunkt ebenfalls im Hauptmenü der MPP setzen) wechseln Sie über Betätigen von F2 in die Entspannungsphase.
Entspannungsphase
In der Entspannungsphase haben Sie die Möglichkeit über die F1-Taste das automatische Ablassventil per Tastendruck zu öffnen bzw. zu schließen. Somit können Sie auch nachträglich die EDS2 Ablassautomatik und den angeschlossenen EDS2-V Durchflussmesser 1-42l/min 5% entlüften. Zudem haben Sie die Möglichkeit bei Rohrleitungen ohne Gefälle über ein geöffnetes Ablassventil einen drucklosen Zustand herzustellen. Zum Ende der Entspannungsphase schließt das Ventil in jedem Fall automatisch.
Falls die MPP noch nicht mit dem smart memo verbunden oder noch nicht einsatzbereit ist, erfolgt zum Ende der Entspannungsphase eine Aufforderung, die Verbindung nachträglich herzustellen.
In der aktuellen Umsetzung (03/2023) der Automatik erscheint zu Beginn der Entspannungsphase eine Abfrage, ob der Druckaufbau nach Ablauf der Entspannungsphase automatisch gestartet werden soll. Falls Sie diese Abfrage mit „Ja“ bestätigen, wechselt das smart memo nach Ablauf der 1-stündigen Entspannungsphase automatisch in die nächste Phase. Sollte die MPP bereits über das Anschlusskabel mit dem smart memo verbunden sein, wird automatisch in die Druckaufbauphase gewechselt und der Druckaufbau wird gestartet. Nach Bestätigung der Abfrage mit „Ja“ läuft die komplette Prüfung also ohne weiteren Anwender-Eingriff automatisch durch.
Druckaufbauphase
Falls Sie die Abfrage zu Beginn der Entspannungsphase mit „Nein“ beantwortet haben:
Die Entspannungsphase muss mit einem Knopfdruck auf „Weiter“ beendet werden. Nun wird die MPP initialisiert. Falls die Verbindung zwischen MPP und smart memo über das Anschlusskabel noch nicht besteht, erscheint eine entsprechende Meldung. Sobald die MPP initialisiert ist, erscheint eine Abfrage, ob der Druckaufbau gestartet werden soll. Nach Bestätigung mit OK (F2), wechselt das smart memo in die Druckaufbauphase und die MPP nimmt automatisch ihren Betrieb auf. Der Druckaufbau wird über die Drehzahlregelung der MPP ohne Überschwingen umgesetzt. Sobald der voreingestellte Prüfdruck erreicht ist, schaltet das smart memo automatisch in die Druckhaltephase.
Falls Sie die Abfrage zu Beginn der Entspannungsphase mit „Ja“ beantwortet haben:
Es ist kein weiteres Eingreifen von Ihnen erforderlich. Das smart memo hat automatisch in die Druckaufbauphase umgeschaltet, die MPP initialisiert und den Druckaufbau gestartet.
Im Anschluss (zu Beginn der Druckhaltephase) erfolgt eine Meldung unserer Luftmengenbestimmung, mit dessen Hilfe ermittelt wurde, ob sich zu viel Restluft in der Leitung befindet. Weitere Informationen zur Luftmengenbestimmung haben wir bereits hier auf dieser Artikelseite und hier im Blogbeitrag „Überprüfung der Luftfreiheit bei Druckprüfungen“ für Sie zusammengestellt.
Druckhaltephase
Das smart memo steuert weiterhin die MPP und sorgt für eine konstante Druckhaltung bei voreingestelltem Prüfdruck über die Dauer dieser Phase. Nach Ablauf der 30-minütigen Phase schaltet das smart memo automatisch in die Ruhephase.
Ruhephase
Mit dem Wechsel in die Ruhephase wird die Druckregelung der MPP durch das smart memo automatisch beendet. Die MPP wird in das Hauptmenü zurückgesetzt und kann nach Entfernen der Kabelverbindung zum smart memo und nach Schließen des Kugelhahns am Prüfkörper HANS (bitte nicht den falschen Kugelhahn schließen) bereits wieder außer Betrieb genommen, entleert und verstaut werden.
Das smart memo kontrolliert den Druckabfall in der Ruhephase. Falls dieser mehr als 20 % beträgt, wird die Prüfung automatisch beendet, weil dann in der Regel eine Undichtigkeit der Leitung vorliegt.
Nach Abschluss der 1-stündigen Ruhephase schaltet das smart memo automatisch in die Druckabfallprüfung.
Download
Hier können Sie sich ein Prüfprotokoll einer vollautomatischen Druckprüfung W 400-2 zur Ansicht herunterladen.
Druckabfallprüfung
Nun beginnt die EDS2 Ablassautomatik automatisch die Druckabsenkung durchzuführen. Das Ventil öffnet schrittweise und reguliert die Druckabsenkung derart, dass der vorgegebene Zieldruck bestmöglich erreicht wird. Gleichzeitig wird die Ablassmenge vom angeschlossenen EDS2-V gemessen und digital an das smart memo übertragen.
Bei Erreichen des Zieldrucks wird das Ventil der EDS2 Ablassautomatik vollständig geschlossen.
Das smart memo schaltet automatisch in die Phase der Hauptprüfung um, sobald ein Druckanstieg in Folge der Kontraktion der Prüfleitung erkannt wird.
Eine Überprüfung der Ablassmenge und des erzeugten Druckabfalls gemäß den Vorgaben des aktuellen Arbeitsblattes W 400-2 erfolgt im Hintergrund. Sofern die Überprüfung negativ ausfällt, erscheint zu Beginn der Hauptprüfung eine entsprechende Meldung, ansonsten läuft die Prüfung ohne Meldung weiter.
Hauptprüfung
Das smart memo registriert den Druckanstieg in Folge der Kontraktion und gibt nach Beendigung der 30-minütigen Hauptprüfung eine Bewertung gemäß dem Regelwerk ab.
Falls der Druckverlauf im erlaubten Bereich liegt, fällt die Bewertung positiv aus.
Falls in der Hauptprüfung ein zu großer Druckabfall eintritt, schaltet das smart memo automatisch in die Verlängerung der Hauptprüfung.
Verlängerung Hauptprüfung
Das smart memo registriert den Druckverlauf in dieser Phase und gibt nach Beendigung der 60-minütigen Verlängerung eine Bewertung gemäß dem Regelwerk ab.
Zum Ende der Phase schaltet das smart memo automatisch auf die Ergebnisseite um oder optional in die Phase Druckabbau (falls vorher eingestellt, siehe unten).
Druckabbauphase
Die Druckabbauphase kann optional in den Einstellungen des Menüpunktes aktiviert werden. Falls die Phase aktiviert ist, erzeugt die EDS2 Ablassautomatik automatisch eine Druckabsenkung zur Entspannung der Leitung und Beendigung der Prüfung.
Somit wird die Prüfleitung nach Ablauf der vollautomatischen Druckprüfung nicht unnötig lange durch den Prüfdruck belastet.
Verfügbarkeit
Die Zusatzfunktionen der EDS2 Ablassautomatik sind zur Zeit (03/2023) für folgende Verfahren verfügbar:
- W 400-2 Kontraktionsverfahren
- W 400-2 Normalverfahren
- W 400-2 Einflussminimiertes Normalverfahren
- W 101 Kontraktionsverfahren
- W 101 Normalverfahren
- EN 805 Kontraktionsverfahren
- EN 805 Normalverfahren
Messgerät und Zubehör
ACHTUNG: Sie benötigen das Anschlusskabel 2x
ACHTUNG: Sie benötigen das Anschlusskabel 2x
- 1x smart memo (Artikel 221200)
- 1x Option LTE-GPS (Artikel 222610)
- 1x Option DVGW W 400-2 (Artikel 222600)
- 1x Option smart MPP (Artikel 222628)
- 1x EDS2-P 25 bar (Artikel 361012)
- 1x EDS2-V 1-42l/min (Artikel 402401)
- 1x EDS2-T Anlegefühler 0,1K (Artikel 222203)
- 1x EDS2-Ablassautomatik (Artikel 402402)
- 2x Anschlusskabel B11 5 Meter (Artikel 227002)
- 2x Anschlusskabel B11 1 Meter (Artikel 227220)
- 1x MPP 30-30 (Artikel 401005)
- 1x Option Durchflussmessung MPP 30-30 (Artikel 405832)
- 1x Anschlusskabel MPP/smart memo (Artikel 401100)
- 1x Druckschlauch Hyd16 (Artikel 402011)
- 1x Prüfkörper HANS (Artikel 402066)
- 1x Prüfstandrohr Hydrant VA (Artikel 402005)
- 1x Kontrollmanometer 0 bis 25 bar (Artikel 402050)
- 1x Ablassschlauch Hyd16 2 Meter Geka-S5020N (Artikel 402012)
- 1x Adapter 1610-1/4″ IW (Artikel 222013)