>> Ein Praxistest mit OLLI und Glockensonde <<
Unsere Kunden sprechen uns häufig auf die unterschiedlichen, verfügbaren Sonden an. Während es in Deutschland und den Nachbarländern selbstverständlich ist, im städtischen Bereich mit befestigten Oberflächen Teppichsonden einzusetzen und im unbefestigten Bereich, wie Wiesen und Feldern die Glockensonde, sieht die Vorgehensweise z.B. in Asien ganz anders aus.
Arbeitsalltag in China
Hier werden bei der Rohrnetzüberprüfung häufig Triangelsonden oder Glockensonden eingesetzt. Darin sieht man einen Vorteil, da die Hausanschlussleitungen meistens vor dem Gebäude aus dem Boden kommen und senkrecht nach oben gehen. In diesen Einsatzbereichen ist es im Arbeitsalltag umständlich nur mit der Teppichsonde oder mit zwei verschiedenen Sonden zu arbeiten.
Hausanschlussleitungen
Auf den Bildern ist zu erkennen, dass an diesen Positionen Regler und Zähler vor den Häusern angebracht und frei zugänglich sind. Diese sollen in die Überprüfung mit einbezogen werden und dies ist mit einer Teppichsonde nur schwer möglich.
OLLI und Glockensonde im Test in Haselünne
Um deutlich zu machen, welche Nachteile bei dem Einsatz von Triangel- und Glockensonde gegenüber der Teppichsonde auftreten können, haben wir einen Versuch mit OLLI und Glockensonde an unserer Teststrecke in Haselünne gemacht.
Dabei wurde die Glockensonde in unterschiedlichen Höhen eingesetzt und die Anzeigen des Messgerätes dabei aufgezeichnet. Denn die Triangel- oder Glockensonde wird von vielen Bedienern auch „schwebend“ zum Einsatz gebracht. Man setzt die Glocke nicht in kurzen Abständen auf und verweilt an einer Stelle, sondern hält sie in einem relativ unbeständigen Abstand zum Boden und läuft die Trasse ab. Dadurch lässt sich eine Überprüfung wesentlich schneller durchführen, es hat aber Folgen.
Wie stark sich dies auf die gemessenen Konzentrationen auswirkt zeigt unser Video. Dabei sind die Auswirkungen von Wind extrem und können auch in Anzeigen resultieren, die ständig schwanken.
Die beständigsten und höchsten Anzeigen erreicht man, wenn die Sonde auf den Boden aufgesetzt wird und auch dort kurz verweilt. Der Wind wird abgehalten und die Diffusion des Gases aus dem Boden durch die Saugkraft der Pumpe unterstützt.
Bei einem Abstand von 1 bis 2 cm zum Boden hat der Wind schon sehr deutlichen Einfluss. Das nahezu masselose Gas treibt in Windrichtung ab und nur geringe und wechselnde Konzentrationen kommen zur Anzeige. Dies führt in größeren Abständen dazu, dass sogar kein Gas angezeigt wird.
In unserem Praxistest haben wir uns daher für 3 Szenarien entschieden, < 5 mm Abstand der Glockensonde zum Boden, 5 cm Abstand und 10 cm Abstand, um deutliche Unterschiede in der Reaktionszeit, der angezeigten Gaskonzentration und Schwankungen aufzeigen zu können.
Windeinflüsse bei Messungen mit Sonden
Unsere Empfehlung:
Wir empfehlen für die Überprüfung der Trasse möglichst die Teppichsonde einzusetzen. Nur bei hohem Gras und viel Restfeuchtigkeit im Gras, wie z.B. Tautropfen ist die Glockensonde die richtige Wahl. Das bedeutet auch definitiv eine geringe Geschwindigkeit, falls die Glocke korrekt und locker aufgesetzt wird und kurz verweilt. Mit kurz verweilen ist etwa eine halbe Sekunde gemeint. Denn auch die Teppichsonde befindet sich ja nur sehr kurze Zeit an einer Position. Bei den empfohlenen ca. 4 km/h sind es ca. 1,1 m, die in der Sekunde zurückgelegt werden.
Arbeiten mit der Glockensonde
Die sehr alten Hasen hatten teilweise Bedenken die Glocke aufzusetzen, da ein Druckstoß bei dieser Vorgehensweise auch die Flamme des Flammen-Ionisations-Detektors (FID) ausblasen konnte. Derartige Auswirkungen sind bei den heute eingesetzten Halbleiter- oder Lasermessgeräten nicht zu befürchten. Ein lockeres Aufsetzen ist dennoch zu empfehlen.
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