Bei der aktiven Laser Infrarotspektrometrie wird ein Laserstrahl (Messlaser) auf eine zu überprüfende Anlage ausgerichtet und der zurückreflektierte Anteil des Laserstrahls ausgewertet. In einem speziellen Wellenlängenbereich von etwa 1,635 µm verändert die Anwesenheit von Methan die Energie und dies kann festgestellt und ausgewertet werden.
Für den Einsatz ist es erforderlich, dass der Laserstrahl reflektiert werden kann. Da nicht alle Materialien das Laserlicht gut reflektieren, überwachen die Messgeräte die Güte der Reflektion und warnen bei unzureichenden Verhältnissen.
Für den Einsatz gibt es einiges zu bedenken.
Gemessen wird nicht wie sonst üblich in der Konzentration ppm sondern die Konzentrationslänge ppm x m!
Stellen sie es sich einfach so vor, dass jedes Methanmolekül den Laserstrahl dämpft. Dabei ist es unwesentlich, wie die Methanmoleküle im Weg des Laserstrahls verteilt sind. 1000 Gasmoleküle dicht zusammengedrängt am Ende des Laserstrahl Weges ergeben die gleiche Dämpfung wie 1000 Gasmoleküle über die gesamte Wegstrecke verteilt. Bei einer Anzeige von 10.000 ppm x m kann es sich also um eine Gaswolke mit einer Länge von 1 m und einer Konzentration von 10.000 ppm handeln, oder um eine Wolke von 10 m die aber eine Konzentration von 1.000 ppm aufweist. Ebenso groß ist die Anzeige bei einer Wolke von 100.000 ppm die 0,1 m lang ist.
Aus unserer Erfahrung heraus sind aktive Lasermessgeräte für die Gasferndetektion nur in wenigen Fällen sinnvoll einsetzbar für die Überprüfung von Gasleitungen.
Sinnvoller Einsatzbereich für Laser Infrarotsprektrometrie
Bei schlecht erreichbaren Gasleitungen in Gebäuden, in Industrieanlagen und Hallen in denen die Leitungen häufig in exponierter Lage an der Decke oder im oberen Drittel befestigt sind. Hier hat man normalerweise keine Probleme mit der Reflektion des Laserstrahl und auch die Windgeschwindigkeiten sind gering. Das bedeutet, dass austretendes Gas nicht sofort weggeweht werden kann und somit bei nennenswerter Konzentration auch nachweisbar ist. Wichtig zu wissen ist, dass keine Kleinstleckraten gesucht werden, sondern dass es sich um deutliche Gasaustritte handelt. Denn auch die Räumlichkeiten sind von den Abmessungen her größer und haben ein entsprechend großes Volumen.
Ebenso können Rohrleitungen an Brücken gut überprüft werden, wenn man auf niedrige Windgeschwindigkeit achtet, und die Qualität der Reflektion im Auge behält.
Nicht sinnvoll in Deutschland:
In den USA und einigen anderen Ländern werden diese handgeführten Geräte auch für die oberirdische Überprüfung erdverlegter Leitungen eingesetzt. Dort ist die Leitungsführung jedoch häufig so, dass der Hausanschluss außerhalb des Gebäudes nach oben geführt wird und bei der Rohrnetzüberprüfung dieser Punkt, samt Regler und Zähler mit geprüft wird. Dies halten wir für einen sehr starken Qualitätsverlust im Vergleich zum Einsatz von üblichen Geräten mit Teppichsonde oder gegebenenfalls mit Glockensonde.
Austretendes Gas weist oberhalb des Erdreiches nur geringe Konzentrationen auf. Die Schichtdicke des Gases ist sehr gering. Das heißt, es stehen nur wenige ppm x m Konzentration zur Verfügung. An Gebäuden ist austretendes Gas aber ein hohes Risiko. Und wenige ppm x m Konzentration an der Oberfläche bedeuten nicht, dass im Erdreich keine Gefahr droht. Hier können Schäden am Hausanschluss mit erheblichen Gasaustritt vorliegen.
Ganz deutlich gesagt! Für uns bedeutet die Überprüfung eines nicht zugänglichen Hausanschlusses mit einem Laser Messgerät auf keinen Fall, dass dieser Hausanschluss sicher ist!
Wir stellen bei Gasleckagen immer wieder fest, dass an der Oberfläche nur wenige ppm Anzeigen vorhanden sind. Und die können mit der aktiven Laserferndetektion nicht gefunden werden.
Die sicherste Methode ist aktuell das Abgehen der Trasse mit einer Teppichsonde und angeschlossenem Messgerät, welches die Probe ansaugt und kleinste Gasspuren im ppm Bereich anzeigt. Je schneller die Reaktion des Messgerätes (T90 Zeit), desto besser die Anzeigen.